Es kann nur EINE geben

Wir sind in Pitlochry, einem Dorf am Rande des Cairngorms National Park. Der größte und jüngste NP in GB. Der Park ist so groß, dass man mindestens eine Woche benötigen würde, um ihn im Ganzen zu erkunden. Wir haben uns vorgenommen, solange zu bleiben, bis das Wetter so schlecht ist, dass wir keine Lust mehr haben auf Wandern im Regen und bei Kälte. Demnach ist klar, dass wir keine Woche bleiben.

Wir erkunden die Gegend erstmal im Bus und dann zu Fuß. Die Entscheidung eine etwas größere Wanderung durch den NP zu machen, fällen wir spontan und sind überrascht als es am Ende doch 17 km sind.

Naja, die Füße schmerzen auch entsprechend und der leere Magen macht sich bemerkbar. Also zurück zum Bus und unsere absolut idyllische Stelle zum Übernachten. Da wir mal nicht von Midges attackiert werden, schmeißen wir den Grill an…. Burger mit 100 % schottischem Beef und ein paar Bier… Herrlich! 😋😁😜

Am nächsten Morgen werden wir von langsam einsetzenden Regen geweckt, der immer stärker wird. Wie ärgerlich, da wir zur jährlich stattfindenden Parade, der „Atholl Highlanders“ gehen wollen, die auf dem Vorhof des entsprechenden Schlosses (Blair Atholl) stattfindet. Die „Atholl Highlanders“ sind einmalig in Europa, da es die letzte private Armee ist und nicht zur britischen Armee gehört.

Wir ziehen die Regenjacken an und machen uns auf den Weg, wollen uns aber eigentlich vorher noch den Schlosspark und dazugehörigen Garten anschauen, doch das schenken wir uns bei dem Wetter. Außerdem haben wir etwas gebummelt und müssen uns noch einen Platz mit guter Sicht suchen. Die Menschenmenge überrascht uns, aber naja in Schottland lässt man sich auch durch strömenden Regen von so einem Ereignis nicht abhalten. Plötzlich werden wir von einem Australier angesprochen, mit dem wir uns später nochmal unterhalten. Wir erzählen ihm von unserer Tour mit Bob und quatschen über dies und das. Er möchte wissen, was wir beruflich machen und ob wir uns nicht vorstellen können nach Australien zu gehen. Er könnte uns auch helfen bei der Eingewöhnung bzw. ist sehr interessiert an einem Ingenieur und einer Tourismus Managerin. Rein zufällig ist er Unternehmer und braucht immer „gute“ Leute, vor allem spielt er auf die deutschen Tugenden an. Wir bedanken uns höflich, tauschen Mailadressen aus (er schreibt uns später) und sagen ihm, dass wir gar nicht so tugendhaft sind😁. Eins haben wir schnell bemerkt auf dieser Reise: alles etwas lockerer angehen und nur arbeiten um davon zu leben und wenn möglich in Zukunft auch weniger, ist mehr Wert als viel Geld auf dem Konto, eine fette Karre vor dem Einfamilienhaus, für welches man sich bis zur Rente oder darüber hinaus verschuldet. Nicht unser Anspruch auf ein erfülltes Leben. Da sind wir uns einig. Man kommt auch mit ganz wenig aus und es passt alles in einen Bus. 😎😜 Gut, wir schauen mal, wie es nächstes Jahr aussieht….