So werden die Islas Cies auch genannt. Es handelt sich um eine kleine Inselgruppe bestehend aus drei unbewohnten Inseln Monteagudo, Do Faro und San Martino. Sie liegen in der Nähe von Vigo und sind entsprechend gut und einfach per Fähre zu erreichen. Leider! So kommt es auch, dass das Archipel im Sommer geradezu von Tagesgästen, die vornehmlich an den wunderschönen Stränden liegen, überschwemmt wird. Angeblich dürfen pro Tag nur maximal 2200 Besucher auf die Inseln, um das empfindliche Ökosystem zu schonen und zu schützen. Unser Meinung nach, immer noch viel zu viele Menschen. Seit 2002 gehört das Archipel zum Nationalpark Islas Atlanticas. Möchte man gerne länger auf den Inseln verweilen, benötigt man eine Genehmigung von der entsprechenden Behörde (xunta de Galicia). Dann hat man die Möglichkeit auf dem einzigen Campingplatz, auf der Hauptinsel O Faro zu übernachten. Wild zelten ist strengstens untersagt und es gibt keine Hotels oder Ferienwohnungen o.ä.
Bevor wir uns dazu entschlossen haben, einen Tag und eine Nacht dort zu verbringen, haben wir erstmal viel gelesen und im Internet recherchiert. Wir konnten uns nicht so richtig vorstellen, dass es in einem Land wie Spanien tatsächlich noch Orte geben soll, die nur Ruhe und Entspannung verheißen. In einem Artikel haben wir gelesen, dass man nur die Schreie der vielen Möwen und das Meeresrauschen hört. In einem Blog schrieb jemand, dass es so wunderbar und entspannend war, dass er es nur jedem empfehlen kann. Vor allem die Nächte auf dem Campingplatz. Ich Frage mich nun, nachdem wir dort waren, wo diese Person normalerweise lebt oder Urlaub macht? An der Autobahn oder neben dem Flughafen? Nun ja, in Spanien gibt es in der Hochsaison nur laut und ganz laut. Ruhe, Entspannung oder dergleichen sucht man vergebens, egal ob an der Costa Brava, auf dem Kanaren, Mallorca oder halt auf einer gut vermarkteten galicischen Insel.
Bitte nicht falsch verstehen, die Inseln sind wunderschön, mit einer atemberaubenden Natur und tollen, wahnsinnig sauberen Stränden. Diese lassen einen fast glauben, dass man sich in der Karibik befindet und nicht auf einer Insel in Nordspanien. Naja, spätestens wenn man ins Meer springt, weiß man es wieder. Das hat auch im August höchstens 18 Grad. Wir waren darauf vorbereitet und haben unsere Neos mitgenommen. Das ist nicht verkehrt, möchte man sich länger im Wasser aufhalten. Und das zieht einen fast magisch an, so schön sauber wie es ist. Beim Schnorcheln sieht man viele verschiedene Fische und Pflanzen. Wenigstens hier klappt es mit dem Naturschutz. Fischen ist verboten und auch an den geschützten Riffen darf man mit dem Boot nicht mehr anlegen wie noch vor ein paar Jahren. Für einen Laien sieht die Unterwasserwelt erstmal „gesund“ aus.
Auch wir empfehlen den Besuch der Inseln, aber dann eher in der Vor-oder Nachsaison. Ein Tagesbesuch reicht unserer Meinung nach völlig aus, um wandern zu gehen und am Strand zu entspannen. Außer man möchte die Nacht auf einem völlig chaotischen und von Menschen vollgestopften Platz verbringen, der auch noch mittelmäßig gepflegt ist und den Titel Campingplatz nicht verdient, schon gar nicht *grüner Campingplatz* in Bezug auf Nachhaltigkeit. Das ist geradezu grotesk, wenn man dann eine Bar und ein riesiges Restaurant hat, welches mit Plastikverpackungen nicht geizt und sehr viel Wasser verschwendet. Und wozu benötigt man auf einer Insel, die doch soviel Ruhe und Erholung verspricht tägliche Kinderanimation? Und laute Musik bis 1:00 Uhr in der Früh? Das ist dann die spanische Variante des *grünen* Tourismus. Schließlich gibt es keine Hotels und die Übernachtungsgäste können sich auch nicht ausbreiten und die Insel verschmutzen. Man ist ja gezwungen auf dem CP zu nächtigen. Die schlimmste Nacht, die wir in Spanien hatten. Vielleicht sind wir aber auch einfach zu alt fürs campen im Zelt? Nein! Unser vielgereister Zeltnachbar aus Belgien, 10 Jahre alt, hat sich auch gewundert und gefragt, wo denn nun die Natur und die Ruhe ist, die Papa versprochen hat? Ist ja so laut hier.🤔🙄








