Frau Holle im Winterschlaf

Die letzten Tage waren wir sehr oft zu Fuß unterwegs, da der Schnee durch die seit einiger Zeit anhaltende Wärmeperiode leider immer weniger wird. Patrice hat auf seiner geliebten „Sportapp“ bereits die Spaziergang-challenge gestartet. Soweit ist es schon bekommen.😂😝🤪 Ausflüge mit unseren Langlaufski oder gar sportliches Skaten sind unter diesen Umständen einfach nicht möglich. Auch der kleine Schneesturm, der uns einmal bei einem unserer täglichen Spaziergänge überrascht, kann daran nichts ändern. Unser Host schimpft jeden Tag über dieses Wetterphänomen, welches es bereits letztes Jahr und das Jahr zuvor gab – nur halt nicht über einen derart langen Zeitraum. Wir sprechen hier von einer Woche mit Plusgraden, zwischen 2 und 7 Grad. Für Mittelschweden im Dezember viel zu warm. Nunja, da hilft kein Jammern und auch kein Klagen…. „Wir sitzen das aus“, wie Patrice immer zu sagen pflegt und warten auf bessere (kältere) Zeiten, schließlich sind wir ja noch ein paar Tage hier.

Ansonsten ist es sehr ruhig und entspannt, von Hektik und Stress keine Spur. Unsere Gastgeber sind generell den hiesigen Weihnachtsbräuchen wie auch denen in Irland, Belgien oder Deutschland (Jessica hat dort Familie) eher abgeneigt. Auch Silvester verbringen wir ruhig, ohne die so verhassten kriegsähnlichen Zustände, die wir immer in Berlin hatten. Keine Böller und kein Geknalle! Das einzige Geräusch, welches die Stille durchbricht ist das Krachen und Knacken unseres Lagerfeuers. Wie auch bereits zu Heiligabend sitzen wir zu viert bzw zu siebt – die Fellnasen nicht zu vergessen- am Feuer und löffeln unsere Linsensuppe, die Patrice und ich gekocht haben. Danach noch ein paar Häppchen im Haus und einen ordentlichen Gin zu Apperitif – und alle wirken glücklich und zufrieden. Und wir spielen seit Ewigkeiten mal wieder ein Gesellschaftsspiel, welches sich tatsächlich bis Mitternacht hinzieht, sodass wir fast den Jahreswechsel verpassen. Ist hier oben in der Einsamkeit auf unserer Halbinsel sowieso kein riesen Ereignis und macht ja auch keiner Krach…eine Nacht wie jede andere. Oh nein! Eine paar Raketen sehen wir doch am Himmel und bei der Hand voll Nachbarn, die Rory und Jess haben, können sie auch genau sagen von wem welche Rakete gerade ist. Nach 10 min ist der Spuk vorbei und wir sitzen noch ein wenig zusammen und quatschen bis sich die Müdigkeit meldet. Gute Nacht und Gott nytt år!